@LibertValance: Ich meinte eben, dass man sich beim Traden auch nach langer Erfolgsgeschichte verschätzen kann, und dann mit Verlusten dasteht.
Ich denke viele hatten bisher bei Bitcoin Glück, weil es ja einen langfristigen Aufwärtstrend gab, bei dem man bisher(!) in etwa kalkulieren konnte, wann er unter- und wann überbewertet war.
Das kann sich aber schlagartig ändern, wenn einmal ein wirklich langfristiges Top erreicht wurde. Und dann wird das mit der Volatilität problematisch, denke ich. Wenn sich genug Leute, die bisher gedacht hatten, bei ihnen liefe alles gut, verzocken, dann kann das Interesse für Bitcoin dann schnell sehr stark sinken.
Das ist das Szenario, das ich befürchte, wenn die Volatilität bei BTC weiterhin nicht abnimmt.
Zu deiner Sicht aufs große Ganze:
Store of value sehe ich kritisch. Das wäre etwas, was man unter einem Baum vergräbt, bevor man 15 Jahre in den Knast muss. Man kommt wieder und es hat seinen Wert im wesentlichen behalten. Diese Eigenschaft würde ich eher Gold, CHF, oder Sammlerstücken (Kunst, Whiskey, Magic-Karten) zuschreiben.
Medium of Exchange... das kann er trotzdem werden. Zumal immer mehr Handel über das Internet stattfindet. Da kann man Preise automatisiert aktuell halten.
Hm, Medium of Exchange ohne Store of Value ... das würde wie gesagt nur bei Spezialanwendungen wie Remittances/Auslandsüberweisungen gehen, bei denen das Kursrisiko klein ist.
Aber nicht als alltägliches Tauschmittel, mit dem du auch deine eigene Arbeit bewertest = dein Gehalt bekommst. Das wäre den meisten doch zu riskant.
Es wäre zu überlegen, wie niedrig das Kursrisiko sinken muss, damit die Leute in den Bitcoin Vertrauen bekommen und ihn als Wertspeicher akzeptieren.
Einmal wäre die 24-Stunden-Volatilität sicher ein Faktor. Also dass die Wahrscheinlichkeit, dass er z.B. >10% über Nacht verliert, geringer als (z.B.) 1% liege
Dann die Monatsvolatilität - was kann ich am Ende vom Monat kaufen, wenn ich am Anfang das Gehalt in BTC bekomme? Ich denke da wäre die absolute Schmerzgrenze bei etwa 20%, bei Gutverdienern vielleicht 30-40%, bei Geringverdienern eher unter 10%.
Wurde alles 2018 mehrmals stark überschritten. Und allzu viele "positive" Monate gab es auch nicht, mit denen man es ausgleichen hätte können.
Die Vola ist es letztlich, was BTCs Markenzeichen auch ist, und was es für viele Leute spannend macht. Als der Kurs eine gefühlte Ewigkeit um 6k dümpelte, nahm das allgemeine Interesse an BTC doch drastisch ab!
Das ist in der Tat richtig. Aber zocken mit hohem Risiko und hohem potenziellen Gewinn kannst du mit vielen Assets. Ich finde, BTC ist dafür irgendwie "zu schade". Dazu braucht man das ganze dezentrale Gedöns nicht ...
Ganz grundsätzlich sollte nach gängiger "Lehrmeinung" die Volatilität eines Markts abnehmen, je länger dieser Markt besteht, und je größer das Handelsvolumen (gegen irgendwas "stabiles", also im Zweifelsfall Broteinheiten gerechnet) wird.
Das hört sich zwar logisch an, passierte aber bis jetzt eben bei Bitcoin nur für eine kurze Zeit. Darum gehts mir ja.
Zehn Jahre haben wir Bitcoin ja schon. 2010-12 ging die Vola tatsächlich zurück, um dann 2013 wieder anzusteigen. Seit 2014 ist die Volatilität aber wieder ähnlich.
Positiv ist allein dass der Volatilitäts-Peak von 2013 im Hype 2017 nicht erreicht wurde. Dafür gab es nach 2016 kein "lower low" mehr. (ich beziehe mich bei allem auf die btcvol.info Daten).
Hinzu kommt allerdings bei einem spezifischen "Gut" wie Bitcoin die Tatsache, dass es als "Store of Value" genutzt wird, und somit über lange Zeiträume immer größere Teile des Angebots dem Markt entzogen werden.
Genau, und dieses Verhalten denke ich ist zyklisch und hängt von Bullen- und Bärenmärkten ab (Mitte Bulle-Anfang Bär: mehr HODL, Mitte Bär-Anfang Bulle: weniger HODL).
Das müsste man mal überprüfen, sollte anhand der Blockchain-Daten machbar sein. Mit den Coin Days Destroyed z.B. Man kann zwar nicht wissen, wieviele Leute auf Börsen HODLn, aber eine allgemeine Tendenz sollte sichtbar werden ...