Ja, die Bitcoins sind nicht gleichmässig verteilt. Wie auch. Das hat Geld so an sich. Wenn man es jeden Monat neu gerecht verteilen würde, wäre es ziemlich nutzlos. Und ja: wenn Bitcoins Geburtsschmerzen überstanden sind, dann befinden sich wohl 50% der coins in den Händen weniger. Allerdings gibt es einen essentiellen Unterschied zu fiat: die 'oberen' können sich nicht einfach noch mehr Bitcoins drucken. Ich gehe davon aus, daß die 'reichen Leute' ihr Vermögen ausgeben oder vererben. Dadurch wird es verteilt. Das Geld fliesst von den reichen zu denen, die gute Produkte und Services anbieten. So solle es sein, und nicht wie im jetzigen system, wo die 'Vermögenden' immer vermögender werden und die fleissigen immer Ärmer.
Au ja! Wäre mal was ganz Neues. Die 50% wären fantastisch ist aber gerade bei Bitcoin vollkommen unrealistisch. Wenn die Masse am Ende 5% der Coins besitzt, wäre das schon ein überraschendes Ergebnis. Aber 1% ist wesentlich wahrscheinlicher. Auf diesen Wert wird es IMHO hinauslaufen.
Geld ist eine problematische Angelgelegenheit, die durch Bitcoin nicht weniger problematisch wird. Wer eine strikte Trennung von Staat und Geld wünscht, der soll doch bitte seine exorbitanten Gewinne zurücktauschen und aufhören FIAT zu bunkern (für das der Staat garantieren muss). Wenn er etwas kaufen will, was es nur gegen FIAT gibt, kann er ja das dafür benötigte FIAT zurücktauschen. Das würde ganz nebenbei auch den Bitcoinkurs stabilisieren. Machen aber ganz offensichtlich viele nicht. Warum nur?
Eigenes Handeln und Reden liegen in der Community meilenweit auseinander. Jeder macht jedem etwas vor oder versucht es zumindest. Ich finde das alles höchst problematisch. Das hat nichts mit dem zu tun, was normale Menschen als gut und richtig empfinden. Ein Geldsystem wie Bitcoin ist unser jetziges Finanzsystem zum Quadrat mit einer massiven deflationären Tendenz und einer extrem ungleichmäßigen Verteilung. Die wenigen Besitzer großer Vermögen würden regelrecht in einen Adelsstand erhoben. Wir lebten faktisch wieder in einem Feudalsystem mit Leibeigenen u.s.w.. Einige Glückliche hätten Zugriff auf alles und die Masse nur den nackten Konkurrenzkampf. Dazu wird es unter demokratischen Bedingungen natürlich nicht kommen. Wenn ich mir die selbstgerechten und defätistischen Sprüche, die hier einige besonders Überzeugte bringen, bei Günther Jauch oder vor einem größeren Publikum vorstelle ... Popcorn.
Kein normaler Mensch investiert solange die Kurse dramatisch fallen. Stark steigende Kurse wecken wiederum Argwohn und Neid. Natürlich wendet da ein Bitcoiner ein, dass das böse Gefühle sind, die ein Mensch nicht haben darf. Tja. Bitcoin ist zu "gut" für diese Welt.
Im Endeffekt kann eine feie Währung nur auf dem Rücken staatlicher allgemein anerkannter Währungen existieren und nicht umgekehrt. Soviel ist mir nach fast vier Jahren Bitcoin klar geworden.
Was den aktuellen Kursverlauf anbelangt. Das ist eigentlich sehr einfach: Mitte November wurde ein länger Abwärtstrend durchbrochen und wir bewegen uns immer noch oberhalb dieser Linie solange der Kurs in den nächsten Tagen die 300$ nicht unterschreitet. Bis Jahresende müssen die 275$ halten. Das kann passieren oder auch nicht.
Ich bin froh, darauf nicht mehr angewiesen zu sein und das es mir vollkommen egal ist. Werde in diesem Jahr nicht mehr auf den Kurs schauen, sicher aber mal hin und wieder hier in die Diskussionen, die ich wesentlich interessanter finde als den Kursverlauf.
Warum nur habe ich bei dir das Gefühl, dass du der Meinung bist, man müsste mit Bitcoins die Welt ändern!?
Nichts und Niemand wird die Prinzipien der Welt ändern!!!
Menschen werden IMMER versuchen, für sich selber das Beste zu machen. Das ist auch in Ordnung!!!! Wie sollte die Welt funktionieren, wenn jeder immer und andauernd an alle anderen denken würde? So, wie es nun mal ist, ist gewährleistet, dass JEDER einen hat, der an ihn denkt - nämlich sich selber!!!! Unter dieser Voraussetzung ist klar, dass man versucht, so viel Geld (oder sonstige Dinge) wie möglich für sich zu "erobern". Daran wird Bitcoin nichts ändern!!! Wie kamst du nur auf die Idee, dass es anders sein könnte?
Aber Bitcoin kann eines, es bietet nämlich die Möglichkeit die Verwaltung des erworbenen "Gutes" in seine eigene Hände nehmen. Alles andere Geld ist abhängig von Regierungen und Banken! Du kannst nichts dagegen tun, wenn eineRegierung plötzlich beschließt, eine Währungsreform zu machen, eine Währung von Mark in Euro zu ändern, eine Ab- oder Aufwertung der Währung vorzunehmen, Zinsen zu erhöhen oder zu senken, ganz zu schweigen von den Möglichleiten, die man sich vor ein paar Jahren überhaupt noch nicht vorstellen konnte, nämlich Negativzinsen, Enteignungen und wer weiß, was noch für Pläne in den Schubladen liegen!
Auch bei Bitcoins gibt es natürlich Möglichkeiten zu manipulieren - aber sie sind bei weitem nicht SOOO groß! Bitcoin ist sehr viel mehr das, was ich demokratisch nennen würde! Hier haben alle Bitcoin-Besitzer einen Anteil daran, wie das Geld funktioniert, was es wert ist usw.
Ich hoffe sehr, dass es sich in diesem Sinne weiterentwickeln kann und nicht die Politik ihm eines Tages doch den Garaus machen wird! Denn unsere Regierenden halten Demokratie für ihren größten Feind - das stellen wir jeden Tag aufs Neue fest!