Im ersten Jahr hat sie leider Pech, der ETF bricht 20% ein, Dividenden gibt es auch nicht, und sie muss weitere 4% abziehen, um davon zu leben.
Schließlich will sie ja nicht mehr arbeiten, sondern vom Ersparten leben.
Aus ihrer Million sind jetzt mal eben im ersten Jahr 740.000 geworden.
Selbst wenn's schon ab dem zweiten Jahr wieder bergauf geht, muss sie von nun an jeden Monat mit einem Viertel weniger Geld auskommen, als ursprünglich geplant.
Wieso sollte es keine Dividenden geben? Wenn Aktien im ETF Dividenden zahlen werden die auch ausgeschüttet.
Weißt du überhaupt, was eine Dividende ist?
In den meisten Fällen wird auf jeder Hauptversammlung jährlich darüber neu entschieden, ob und wenn ja, in welcher Höhe Dividenden gezahlt werden.
Unternehmen können Dividenden nur aus Einnahmen / Rücklagen zahlen.
Folglich reduziert eine Dividende den Gewinn, und damit i.d.R. den Kurs.
Wenn die Aktionäre also lieber eine Kurssteigerung haben wollen, entscheiden sie sich gegen eine Dividende.
Es gibt (nach meinem Wissen) kein Unternehmen, das eine Dividende garantiert.
Das wäre in Deutschland zumindest auch illegal, wenn ich mich richtig erinnere.
Es gibt lediglich eine Reihe bekannter Unternehmen, die bereits seit Jahrzehnten eigentlich in jedem Jahr eine solide Dividende zahlen.
Wichtig bei einem Einbruch ist HODL! Bei 4% Entnahme überlebt das Depot mind. 30 Jahre. Auch bei einem Aktiencrash. Google nach "Trinity Studie"
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Wie soll ich hodln, wenn ich von dem Geld meine Ausgaben bestreiten will?
Aber genau darum geht es hier.
40% in zehn verschiedene klassische Didivendenbringer stecken,
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich bei den 10 Aktien ein paar Underperfomer dabei habe ist ziemlich groß.
Ja, und die Wahrscheinlichkeit, dass in einem Index-Fonds immer überteuert gekauft und unter Wert verkauft wird, ist genau 1.
Aber um Performance geht es hier nicht.
Diversifizierung ist hier von Vorteil.
Wenn du in Europa davon leben willst, solltest du auf europäische Werte setzen.
Ansonsten setzt du dich nur unnötig einem Wechselkursrisiko aus, das dir in der Entnahmephase nichts bringt.
Einzeltitel erfordern Wissen und ständige Beobachtung.
Das Gegenteil ist der Fall.
Ständige Beobachtung => Hin und Her macht Taschen leer.
Entscheidend ist, sich am Anfang über die Unternehmen zu informieren.
Natürlich ist es nicht verkehrt, auch hinterher zumindest die Nachrichten zu lesen, falls mal wieder ein Enron ansteht oder dergleichen.
Immobilien sind auch nicht jedermanns Sache. Und momentan sehr teuer.
Klar, man kann sie "einfach nicht mögen".
Aber darum soll es hier wohl kaum gehen.
Momentan sehr teuer ist irrelevant.
Noch mal: wir sind in der Entnahmephase.
Es geht bei den Immobilien, die du kaufen sollst, also nicht um Wertsteigerung, sondern ausschließlich um Rendite (vereinfacht gesagt: Mieteinnahmen abzgl. Ausgaben).
Natürlich kann man sich sein Depot selber zusammen stellen, das erfordert aber viel Erfahrung und Wissen!
Noch so ein typischer Anlageberater-Satz.
Das stimmt nicht.
Es erfordert keine große Erfahrung, sich die Dividendenhistorie von 20-30 großen, soliden, bekannten Unternehmen anzusehen.
Da kann selbst Lieschen Müller eins und eins zusammenzählen.
ETF sind halt für jeden nutzbar. Mit dem All-World kann man nicht viel falsch machen.
Doch. Genau mit dem machst du so ziemlich alles falsch, was du in dieser Phase falsch machen kannst.
Man muss aber auch bei einem Börsencrash mit dem Verlust leben können (wie beim BTC) sonst darf man gar nicht in Aktien investieren.
Und schon wieder falsch.
Wenn du auf Dividenden aus bist, ist dir der Börsenkurs egal.
Die Performance sollte dennoch nicht stark negativ sein, da du immer auch ein wenig entnehmen musst.
Im Idealfall sollten die Werte also stabil sein mit langfristig leichtem Wachstum.
"was mache ich, damit ich mich mit meiner ersten Million jetzt schon zur Ruhe setzen kann?"
Hier nochmal der Verweis auf die 4% Regel bzw. Trinity Studie. Ich persönlich würde auf 3% gehen, da sollte das Depot ewig leben und nicht aufgezehrt werden.
Da du wirklich mit so ziemlich allem, was du hier schreibst, vollständig daneben liegst, noch mal der Hinweis:
Du fokussierst auf Performance.
Das ist eine Anlagestrategie in der Kumulationsphase.
Es ist nicht zielführend, wenn du davon leben willst.
Wenn dir der Unterschied nicht klar ist, dann gib hier bitte keine falschen Ratschläge.
Ich dem, was ich hier von dir lese, hast du einen der typischen "ich spar mich jetzt reich"-Ratgeber gelesen.
Die sind nicht ganz falsch, sondern können eine grobe Orientierung für jemanden bieten, der kein Vermögen hat, und ein Vermögen aufbauen will.
Aber sie sind grundfalsch, wenn man bereits über ein erhebliches Vermögen verfügt, und nun darüber nachdenkt, in Ruhe "von den Zinsen zu leben".
Für dieses Szenario gibt es übrigens keine Ratgeber-Literatur und auch keine Anlageberater.
Da lässt sich nämlich kein Geld mit verdienen